Heute im langärmeligen T-Shirt durch den Schlossgarten und den
Rosensteinpark spaziert. Vorfrühling im Januar, nach dem vergangenen Winter dann
doch unerwartet, c’est la moindre chose qu’on puisse dire. Die körpereigene
Drogenproduktion läuft auf Hochtouren.
An der Seeanlage (lese: Seelenlage) des oberen Schlossgartens Möwen, ich schließe
die Augen und bin einen Moment am Meer. Ja, ich suche in der Stadt das Land und
auf dem Land die Stadt (schwierig), weil ich beides möchte und nicht haben kann
(noch eher in der Stadt) (und komm mir keiner mit Kleinstadt, siehe Stuttgarter
Notizen I)
Der mittlere Schlossgarten ist „der aus den Nachrichten“. An
einem Bauzaun diverse Parolen, phantasievoll mit „Bepperle“ statt Sprühfarbe
angebracht.
Wahrscheinlich gibt es einen Sprüherbestrafungs-paragraphen, wer aber
kann jemanden bestrafen, weil er irgendwo ein buntes Papier aufklebt? Das
müsste man auch jeden bestrafen, der ein buntes Papierchen auf öffentlichen
Boden fallen lässt …. Irgendwann muss ich mich mit Stuttgart 21
auseinandersetzen, mit diesem für außenstehende undurchsichtigen Gemenge aus
Empörung und Häme. Sicher ist: Dass Bürger nur dann auf die Straße gehen, wenn
ihnen selbst Flugzeuge über den Kopf tieffliegen, ihr Teller in Gefahr ist oder
eben Bäume gefällt werden, ist kein schwäbisches Phänomen sondern gilt
landesweit. Dass Städtebau ein extrem verfilzter, intransparenter, schon fast
mafiöser Politikbereich ist, ebenso.
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