Wahnsinn im Alltag 25

Ich bekomme eine Anfrage, beim einem Online-Festival zu lesen. 3. April. Aus Reflex schaue ich auf den Kalender an der Wand, ob der Termin noch frei ist.

Kontaktsperre

Vielleicht ist Kontaktsperre nicht die schlechteste Form in der aktuellen Situation, sie fühlt sich jedenfalls viel besser an als eine Ausgangssperre. Aber sie ist im Grunde genau das, was die, die das alles hier ernst nehmen, eh schon seit mindestens 2 Wochen tun. Ändern tut sich also nur etwas für die, die dachten und denken, das gehe sie alles nichts an. Die Kontaktsperre vor zwei oder gar drei Wochen wäre womöglich ein probates Mittel gewesen, um die Kurve niedrig zu halten. Aber ich bin mir sicher, die „schönen Tage“ der letzten Woche werden sich auswirken und in einem Anstieg der Zahl der Infizierten deutlich bemerkbar machen. Kontaktsperre funktioniert vermutlich bei Kälte ganz gut. Wenn die Temperaturen aber Ende der Woche wieder steigen und 3,5 Mio Berliner einzeln oder zu zweit nach draußen strömen, und sei es nur für die Runde um den Block, wird es schwer mit den empfohlenen 1,5 m Abstand. Rein physikalisch betrachtet, im Verhältnis zu Menschenmenge und Platz.

Wahnsinn im Alltag 24

Beim kleinen, engen Bäcker um die Ecke warten die Leute draußen, gehen einzeln rein. Drin eine Demse, dass die Viren in der Luft sicherlich Freudentänze veranstalten. Die Verkäuferin ohne Mundschutz, ohne Handschuhe, fasst das Brot wie sonst auch mit einem Tuch an.