Das Problem mit Horst Seehofer und vielen anderen ist, dass sie schon
lange gegen Einwanderung waren; dazu brauchten sie bis dato keine Flüchtlinge in großer Zahl. Die Kommunen sind überlastet, daran besteht kein Zweifel; aber
es wird so getan, als seien daran allein die Flüchtlinge schuld. Als seien die
Kommunen nicht vorher schon finanziell in der Krise gewesen, als sei das alles
nicht auch das Ergebnis jahrelanger fehlgelenkter Städtebaupolitik, die sich
nun zuspitzt, schneller, als sie es ohne Flüchtlinge getan hätte; bezahlbarer
Wohnraum war auch vorher schon knapp. Jetzt wird er natürlich noch knapper. Heute
kann man alles, was vorher schon im Argen lag, schnell und bequem auf die
Flüchtlinge schieben … Im übrigen auch, indem man von der "Flüchtlingskrise" spricht, die mindestesn ebenso sehr eine Europakrise ist. Oder eine Krise internationaler Politik.
Es wirkt auch nicht besonders glaubwürdig, wenn derselbe Innenminister,
der Tage zuvor noch Flüchtlingen öffentlich generelle Betrugsabsichten unterstellt
hat, sich dann entsetzt zeigt über das Attentat auf die (dann zukünftige) Kölner
Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
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