„In Zeiten des E-Book(s)“, lese ich gerade in einem
Artikel über den open mike (dem vorgeworfen wird, in eben diesen Zeiten nicht zeitgemäß zu sein) … Aber was für E-Book-Zeiten denn? Welche Relevanz
haben E-Books bisher im Buchverkauf? Wenn ich an die Vehemenz denke, mit der
das Thema „E-Book“ auf der Frankfurter Buchmesse zum wichtigen Thema erklärt
wurde, kann ich nicht umhin festzustellen: Hier will eine Lobby Apparate
verkaufen. Und inszeniert eine Dringlichkeit, die de facto nicht existiert. Es
gibt Liebhaber des E-Books, warum nicht, sie haben ihre Gründe, so wie ich
meine Gründe habe, Liebhaberin des gedruckten Buches, vorzugsweise des
Taschenbuches zu sein. Was mich irritiert, ist die Herablassung, mit der Argumente wie die folgenden quittiert werden: Ich mag das Buch riechen, betasten, will
blättern können, will die Buchrücken in meinem Regal überfliegen, die
Bücherstapel auf dem Boden von einem Platz an den anderen rücken können.
Die
Sinnlichkeit des Buches ist etwas für Nostalgiker, stimmt’s? Schließlich sind
das nur Äußerlichkeiten, es geht beim Buch doch um Inhalte! Wenn Sie dem
zustimmen, so schlage ich vor, Sie ernähren sich zukünftig von Astronautennahrung.
Und bitte keine Sehnsucht nach Wildbraten, Wein und Walnussdessert. Es geht
hier um Inhalte. In den Tuben ist schließlich alles drin.
Ja, in den Tuben ist alles drin. Auch das Wild.
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