Freitag, 27. Januar 2012

En passant (immer was anderes)

- Da wollt ich 'ne Flasche Cola ziehen und hab einen Euro in den Automaten dort auf dem Bahnsteig geworfen, und da kam keine Flasche raus.
- Nein, wirklich? Das ist ja schade drum.
- Ja, rausgeschmissenes Geld.
- Das ist nicht in Ordnung, solche Sachen müssen funktionieren.
- Bin ich also zum anderen Automaten, hab noch mal einen Euro reingeworfen, das hat funktioniert. Aber ein anderer wollte Kaffee ziehen, da ist der Becher nicht rausgekommen, der Kaffee ist einfach so durchgelaufen.
- Na, so was, immer was anderes ...

Mittwoch, 18. Januar 2012

Die Grenze des Machbaren

"Wir gehen an die Grenze des Machbaren", sagt ein Taucher, der in der im Mittelmeer gekenterten Costa Concordia nach Überlebenden und Leichen sucht -- und die (vermutlich rhetorische) Frage drängt sich mir auf, ob man auch an die Grenze des Machbaren geht, um die Leichen gekenterter Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu bergen.

Dienstag, 17. Januar 2012

En passant (irgendein Schloss)

Die S-Bahn fährt in den Bahnhof Bellevue ein, der Bahnhof wird durch den Lautsprecher angesagt: Bellevue...
Sie: (schwärmerisch) Bellevue ... ist das nicht irgend so ein Schloss?
Er: Ein Hotel.
Sie: Ach so, na ja, damit hab ich's nicht so.

Donnerstag, 12. Januar 2012

SLUI

Im Heute-Journal sagte Marietta Slomka gestern abend: „Dabei ist Italien kein armes Land (…) Die privaten Vermögen übersteigen den Schuldenstand des Landes.“ Gibt es eigentlich eine Kennzahl, die private Vermögen und Schuldenstand eines Landes ins Verhältnis setzt? Die also ein Maßstab für schlecht verteilte Steuerlast und Klientelpolitik wäre? So etwas wie ein Steuerlastumverteilungsindex (SLUI)?

Dienstag, 10. Januar 2012

Wie gut, dass wir die DDR hatten …

… denn sie ist an allem Schuld: An den Nazis im Land, der Verrohung der Politiker und nun auch an der Krise in Griechenland: „Viele Wirtschaftsstrukturen stammen noch aus den 1950er Jahren. Die strikte Regulierung vieler Branchen, ihre Abschottung vom Wettbewerb, der staatliche Dirigismus – das alles erinnert an DDR-Verhältnisse“, so Gerd Höhler über Griechenland im Tagesspiegel vom 8.1.2012. Und warum nicht auch die DDR verantwortlich machen für die Republikaner in den USA, für Nordkorea, die Klimaerwärmung und für den Tsunami in Japan?

Sonntag, 8. Januar 2012

Habemus Habitat, habemus Habitus

Ich halte es wie unser noch amtierender Bundespräsident: Neues Jahr, neues Glück. Und ja, danke für die Nachfrage, es hat mich enorm belastet, dass mein altes Blog, nach mehrjähriger Pause wieder aktiviert, immer schlechter funktionierte. Nun ist es in sich zusammengebrochen, nicht mehr aufrufbar, ins digitale Nirwana entfleucht. Ich musste feststellen: Es gibt meinen alten Blogbetreiber gar nicht mehr. Wahrscheinlich schon mehrere Jahre nicht. Allein ich hatte es nicht bemerkt. Die Seite, von digitalen 1-0-Termiten längst ausgehöhlt, existierte nur noch als Oberfläche, die, nun da ich daran gerührt habe, sich in Staub aufgelöst hat (ich sage nicht: in 1-0-Partikel. Die Sprache bleibt sinnlich). Im Gegensatz zu unserem Präsidenten jedoch war es (relativ) einfach (ein Blogwechsel ähnelt im Aufwand einem Umzug), einen neuen Blog-Ort zu finden, Herr Wulff hingegen möchte unbedingt in Bellevue bleiben, was ich ja auch verstehen kann. Nicht verstehen kann ich den ganzen Aufwand mit dem Privatkredit fürs Einfamilienhäuschen, wenn er am Ende darin gar nicht mehr wohnen will. Da hätte er gleich ins Berliner Stadtschloss investieren und sich dort ein Eckchen reservieren sollen. Falls der Kaiser wieder kommt. Und er gefragt wird Am Habitus arbeitet der noch amtierende Bundespräsident schon.